Santiano beschimpft die AfD, Campino bekämpft Pegida, Clueso will Gesicht zeigen, Naidoo ist so-wieso rechts – und Heino verschenkt „SS-Lieder“. Wie aus Tonkunst zunehmend Staatskunst wird.
Manipulation (latein. Zusammensetzung aus manus „Hand“ und plere „füllen“) ist ein legitimes Machtmittel, wenn die Manipulierten respektvoll behandelt werden. So lautet das Credo von Alexander Fischers jetzt bei Suhrkamp publiziertem Text, mit dem er in Bamberg promovierte. Meine Kurzrezension dazu.
Nachdem der ZEIT-Text „Jugendliebe“ von Ulrike Gastmann wenigstens bei Facebook nur begeisternde Kommentare hervorrief, geb ich hier gern mal den Spielverderber.
Ein politisch unkorrektes Kreuzworträtsel sorgt in Sachsen für Aufsehen. Warum ist „Neger“ als Fluss, Getränk und Stadtteil in Ordnung, nicht aber als Person? Eine sprachhistorische Spurensuche.
Tattoos, Armbändchen, Postkarten – es gibt kaum ein Symbol, das in Deutschland nicht für den Schutz vor sexuellen Übergriffen instrumentalisiert wird. Dass es Silvester ruhig blieb, lag aber nicht daran.
Wenn ich drei aufeinanderfolgende Bücher eines Autors nicht nur mehr oder weniger lobend rezensiere, sondern auch noch in ununterbrochener Reihenfolge für ihre Aufnahme in die Literaturlehrpläne plädiere, muss es etwas Besonderes haben: um den Autor, seine Erzählweise, seinen Stoff – oder alles zusammen. Gemeint ist „Trutz“, das (erste?) Alterswerk von Christoph Hein.
Liebe Judith Sevinc Basad,
eigentlich wollte Ihnen zu Ihrer Initiative „Studenten für Demokratie und Meinungsfreiheit“ gratulieren, stieß aber mit einigem Entsetzen auf Ihren „causa“-Text im „Tagesspiegel“ zum Problem Geschlecht und Verhalten. Da behaupten Sie, dass es für die These, dass männliches oder weibliches Verhalten angeboren sei, keine wissenschaftlichen Beweise gebe und der Diskurs durch Vorurteile und verdrehte Fakten dominiert werde. Das kann nicht Ihr Ernst sein. Da ich keine Lust habe, zur Kommentierung meine Daten einem weiteren Medium zu überlassen, publiziere ich meinen „Leserbrief“ hier.
Geschrieben in Massenmediales, Spezielles am 11. November 2017 3 Kommentare »
Die FIFA will mittels Handknochenvermessung sichern, dass alle Fußballer die Altersgrenze bei der U17-WM einhalten. Für minderjährige Flüchtlinge in Deutschland ist das Verfahren unerwünscht.
Eine Antwort an Jana Hensel: Schrieben Sie nun einen redaktionellen Beitrag im Auftrag der CDU-PR-Abteilung? Einen Bewerbungstext als Nachfolgerin von Steffen Seibert? Eine Leseprobe aus Ihrem nächsten Roman, Arbeitstitel „Die Kindertränen von Finsterwalde“? Ich habe diesen Brief mehrfach gelesen, ja lesen müssen, und meine Gefühle waren jedes Mal andere: Staunen, Wut, Bestürzung… ein Potpourri, das mich zu einer ebenso offenen Antwort förmlich herausforderte, denn: ich bin erstens ein Mann und zweitens in der AfD – jener Partei, der Sie noch am 26. April in fünf politischen Punkten Recht gaben. Ich ließ mir für die Antwort bewusst Zeit – nicht nur, um nicht zu emotional zu retournieren, sondern auch, um mit unserem Wahlergebnis meine Argumentation abzurunden.
Der Literatur der beiden deutschen Staaten war oft eine politische Dimension eigenen, manche Texte ohne sie kaum verständlich, das betraf etwa die frühe DDR-Science Fiction (del Antonio, Weise…) ebenso wie die Agit-Prop-Szene der BRD (Kittner, Süverkrüp…). Von Anbeginn steht dabei der Begriff „Tendenzdichtung“ im Raum: solche Texte seien nicht mit den Ansprüchen autonomer Kunst zu vereinbaren, denn die affirmative Rhetorik von „Parteilichkeit“ lässt immer die Instrumentalisierung unterschiedlicher Macht- und Interessengruppen durchblicken. So sei Dichtung kein angemessenes Medium für Politik, Politik kein angemessener Inhalt für Dichtung. Die Tage kurz vor der Bundestagswahl zeigen anhand zweier Jugendbücher, dass diese Vorwürfe durchaus gerechtfertigt sind, befassen sie sich doch mehr oder weniger explizit mit der AfD und verfolgen ganz eindeutig eine politische Mission: vor dieser Partei zu warnen.