Studium, verwässert…
27. Mai 2012 von Thomas Hartung
Alles begann im Wasser, stimmt, in diesem Falle aber mit Wasser, besser gesagt, Wasserflaschen, die von Studenten im Verlaufe von Lehrveranstaltungen mehr nuckelnd denn durstlöschend-trinkend geleert werden. Eine politikwissenschaftlich Dozierende nun, die Redaktionsleiterin „Christ und Welt“ in der „Zeit“, Christiane Florin, übersetzte dies nach mehrsemestrigem Nachdenken als Desinteresse und sprach (richtiger: schrieb) vor zwei Wochen ihren Zöglingen prompt ein konstruktives Misstrauensvotum mit kulturpessimistischem Unterton aus. Diese Woche nun geschahen zwei Reaktionen: in derselben Zeitung giftete ein solcher Zögling zurück, und im Magazin dieser Zeitung solidarisierte sich Harald Martenstein indirekt mit seiner (übrigens promovierten) Kollegin, indem er seine Erfahrungen als germanistisch Dozierender behauptet kulturoptimistisch, aber wie ein Anarchomelanchozyniker reflektierte. Die Reaktionen darauf wiederum, sowohl in den Onlineauftritten der Medien als auch deren Social-Web-Ablegern, fordern mich zum Bloggen förmlich heraus: Bildungsmisere und Politikverdrossenheit lassen nicht nur grüßen, sondern fallen hier faktisch in eins.
Zunächst: die Wasserflasche, die ich vor allem aus meinen Magdeburger Vorlesungen und Seminaren ebenfalls unangenehm in Erinnerung habe – auch weil sich diese Unsitte zu meinen Studienzeiten in derselben Stadt niemand getraut hätte -, ist Metapher für viel mehr als nur Unhöflichkeit und Desinteresse. Florin beutet sie entsprechend aus: der von keinem Bildungsinhalt gestillte Durst, das 3-Liter-am-Tag-Diktatürchen, der Wissenspegel, die Süffigkeit von Politik… Aber, und das zeigen manche Kommentare, das Wassertrinken legt weit bedenklichere Dimensionen frei: Nuckeln als Zeichen von Infantilität, Ich-Bezogenheit, die Nuckelflaschen als Synonym für Gedankenlosigkeit und Gleichrichtung, damit intellektuelle Bedürfnislosigkeit indizierend… All diese Aspekte bekräftigt letztlich der Autorenzögling in seiner hanebüchenen Pseudoargumentation selbst.
Dieser Autor heißt übrigens Julian Kirchherr, FDP (oh Gott, was für Promotion inkludiere ich hier :-(, ein gewesener Münsteraner und gegenwärtiger Londoner Politik-Masterstudent, der laut „Soester Anzeiger“ in Werl zuletzt vor allem für Wirbel durch seine mehrfache Abwesenheit im Rat gesorgt hat, da er – obwohl oft nicht zugegen – die Ratsmitgliedern zustehende Pauschale kassierte. Das habe für Unmut und Gesprächsstoff auch bei den Liberalen selbst gesorgt, wobei das Doppelmandat als Kreistagsmitglied dabei nicht förderlich gewesen sei. Dass die Anti-Politikwissenschafts-Argumentation einem pseudoliberal verbildeten kommunalpolitischen Nachwuchshirn entsprang, erklärt schon manches. Wer regieren und nicht soviel nachdenken will, ist dem gegenwärtigen Politikbetrieb im Großen und seiner Partei im Winzigen schon sehr nahe. Ein Kommentator mutmaßte gar, „dass Julian Kirchherr ein Kunstprojekt ist und das Erbe von Heinz Becker, äh Gerd Dudenhöffer, antreten will, in dem er seine Generation überzeichnet.“
Es lohnt aber trotzdem zu entdecken, was die eine Seite der anderen vorwirft. Florins Kritik an der studentischen Motivation im Allgemeinen und dem Interesse am Fach Politikwissenschaft im speziellen drückt schon die Überschrift aus: „Ihr wollt nicht hören, sondern fühlen“. Nach einigen Seitenhieben gegen „Studieren nach Vorschrift“ (Referate nur für Scheine; nur lesen, was man soll, keine Zeile mehr – ich lasse mal das quantitative Zeitproblem vieler Bachelorstudenten beiseite) oder den Bologna-Prozess, durch den aus ihrem Fach ein „Optionalmodul“ wurde, kommt sie zum Kern. „Politik ist das, was ihr dazu macht, weil es euch persönlich angeht. Ihr seid der Star, nicht der Minister, der EU-Kommissar, nicht einmal die Kanzlerin“ schreibt sie, und „Ihr wollt nicht die Macht verstehen, ihr wollt euch verstanden wissen. Damit seid ihr rebellischer als all die Jugendstudien behaupten, die euch zur unpolitischen Generation erklären.“ Und sie untersetzt ihre Vermutung, dass sich unter der Oberfläche etwas Substanzielles verschoben habe, u.a. mit Sätzen wie „Über Misstrauensvoten, Rücktritte, Skandale und Untersuchungsausschüsse habt ihr mit einer Leidenschaft referiert, als ginge es um den 32. Änderungsantrag der Abwasserverordnung für die ländlichen Gebiete Sachsen-Anhalts.“ Ein Kommentator meinte, dass es von mehr als nur Egozentrik zeugt, „wenn man es gerade noch schafft, sich um die eigene Homöostase zu kümmern und ansonsten das Leben eines Wiederkäuers lebt.“
Ein anderer, und da wurde ich sehr hellhörig, erklärt:
„Was die Frau Florin vermutlich sagen wollte, ist, dass der Politikstudent von heute im Großen und Ganzen ein Weichei ist. Die Dynamik von Macht und Verantwortung und die Chance, damit für die Menschheit einen positiven Beitrag zu leisten, interessiert ihn weniger als die Befriedigung seiner kleinen körperlichen und emotionalen Bedürfnisse. Und es ist noch nicht mal Kritik, sondern einfach nur eine Wiederspiegelung dessen, was die Professorin so erleben muss in ihrem Alltag. Und schaut man heutzutage die Politiker an, was findet man? Weicheier, deren emotionale und körperliche Bedürfnisse an oberster Stelle stehen und die die Politik vorherrschend als Mittel sehen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und soziale Anerkennung zu erfahren.“
Meine Hellhörigkeit rührt daher, dass genau dieses Verantwortungsgefühl, dieses persönliche Verzichtleisten zugunsten von sozialer Verantwortung und Veränderung vor rund 20 Jahren manche DDR-Autoren im neuen Gesamtdeutschland vermissten – H.E. Wenzel etwa hatte damals DDR-rückblickend formuliert „Das Elend einer Proletarierfamilie aus dem 19. Jahrhundert stand ihm näher als die Klagen der Großmutter über fehlende Mandeln für die Weihnachtsstolle“. Und nun (erst) wird genau diese Verantwortung vom deutschen Volk eingefordert! Darüber kann man nun auch lange nachdenken…
Also: starker Tobak. Aber noch stärker ist die Entgegnung, deren Titel „Politikwissenschaft ist Mist“ aus der Feder des Kommunalpolitikers schon Bände spricht. Kirchherr weiß schon zu Beginn, „warum wir nicht leidenschaftlich über die Barschel-Affäre diskutieren und warum uns Endlosgespräche zu Themen wie Macht kalt lassen: Wir wollen in unseren Seminaren endlich etwas Nützliches lernen“ und erklärt sogleich, was er für nützlich hält: „Als ich ein Praktikum beim Umweltprogramm der Vereinten Nationen in Brüssel absolviert habe, sollte ich Förderanträge schreiben, um Mittel des Europäischen Sozialfonds anzuzapfen. Mein Studium hat mich darauf nicht vorbereitet.“ Also geißelt er, der sich nach „Relevanz sehnt“, prompt die Inhalte: „Wir Studenten wollen einen Kurs in Ökonometrie oder Spieltheorie, aber unsere Dozenten bieten uns nur das nächste Seminar zu Adorno. Wir wollen nicht Bundeskanzler in die richtige Reihenfolge bringen, denn die Politikwissenschaft ist kein Geschichtsunterricht. Wir interessieren uns für Mechanismen und Wirkungszusammenhänge: Mit welchen Instrumenten steuere ich den demografischen Wandel?…“ Die Argumentation des Studenten, der das Studium der Politikwissenschaft mindestens mit der Vorbereitung auf eine Politikerkarriere verwechselt und Florin natürlich den universitären „Elfenbeinturm“ vorwirft, gipfelt in der Aussage: „Während Sie beschreiben und beschreiben, wollen wir Studenten erklären und analysieren, um dann Empfehlungen zu erarbeiten und umzusetzen.“ Das muss man erstmal sacken lassen.
Was hier aufscheint, ist weit mehr als eine Illustration des vor allem pädagogischen Kognitivismus-Konstruktivismus-Streits, in den manche Kommentatoren implizit durch die Entgegensetzung „Universität – Fachhochschule“ eingriffen. Es ist eine mehrfache Kapitulation: die des Denkens vor dem Handeln, die der Bildung vor der Karriere, die des Realismus vor dem Formalismus… Ein Kommentator resigniert bereits: „Das geschilderte Desinteresse ist daher ein unglaubliches Kompliment an alle, die geholfen haben, dieses Deutschland zu einer Normalität werden zu lassen.“ Es sind, denke ich, zwei primäre Problemkreise, die hier zu verhandeln sind. Der erste muss danach fragen, wozu und zu welchem Zwecke man eigentlich studiert. Der zweite, in welchem Verhältnis zueinander Studien- (vielleicht allgemeiner Denk-) und Lebenswelt stehen.
Für Kirchherr ist Studium „ein Mittel zum Zweck. Wir erwarten, dass die Dozenten uns die Werkzeuge an die Hand geben, die wir brauchen…“ und zählt dann als möglichen Wirkungskreis des Gebrauchtwerdens u.a. auch McKinsey auf. Vor allem dies sowie die oben schon erwähnte Werkzeugforderung sorgten für Empörung und Häme. „Das Gejammer des Autors jedenfalls klingt in etwa wie ein Bauingenieur, der sich beschwert, dass man an der Uni nicht mauern lernt“, meint einer, ein anderer „Das ist genau das ingenieurswissenschaftlich-technokratische Politikverständnis: Gebt mir ein Werkzeug und ich richte das schon!“ Vielleicht sollte man adäquat zum Sozialarbeiter- ein Politarbeiterstudium einführen, dann entfällt wenigstens der Grund, das System anzufeinden, weil es sich nicht seinen Vorstellungen beugen will. Aber eigentlich passt Kirchherr perfekt ins Bild einer Generation, die nur noch darauf erpicht ist, möglichst verwertbar für den Markt zu sein. Denken ist verpönt, Zusammenhänge herzustellen ebenfalls, Kritik zu üben erst recht. „Lauter kleine, perfekt ins System passende Lemminge werden da rangezogen“ resümiert ein Kommentator. Ein anderer betont vor allem diesen Aspekt von „Kleinheit“ im, nun ja, sagen wir mal wörtlichen Sinne: „Der Unterschied im (Wunsch-) denken des Autors zu den Denkmustern vieler meiner pubertierenden Hauptschüler ist hier allenfalls graduell. Ganz oben auf der Wunschliste steht auch dort der Spitzenjob, sich im Unterricht für seine Ziele anzustrengen ist oft weniger gefragt.“
Die andere Seite desselben Aspekts ist Kirchherrs Kritik, dass er keine „Formularausfüllvorlesungen“ angeboten bekam. Noch schlimmer: die bisher besuchten Lehrveranstaltungen gaben dem Kommunalpolitiker Kirchherr keine Begründung an die Hand, „wann eine Schule geschlossen, die Sportförderung gestrichen oder die Preise im Schwimmbad erhöht werden müssen“. Abgesehen von Antisozialität der zitierten Sachverhalte (dass er gerade solch regressive herzählt statt progressive, wirft auch ein bezeichnendes Licht auf die liberalen Denkstrukturen des Herrn Stadtrat) – Verantwortungslosigkeit kann deutlicher kaum zu Tage treten: „Was nützt einem das Heranschaffen von Drittmitteln, Förderungen etc., wenn man dann nur das ausführende Organ ist ohne den Einblick in die politischen, gesellschaftlichen Zusammenhänge. Wenn man nicht in der Lage ist, sich eine Meinung zu verschaffen, wo man sich positioniert“ ist als Reaktion zu lesen, oder „Ich tue heute im Beruf ganz viele Dinge, die ich im Studium weder gehört noch gelesen habe. Aber ich habe im Studium gelernt, Probleme zu analysieren und selbständig Lösungen zu finden. Und das ist die wesentliche Erkenntnis aus einem Studium. Und das ging an Ihnen offensichtlich komplett vorbei…“ Seine Meinung zum „Rebellischen“ dieser Studentengeneration packt ein Kommentator in den Satz „Das ist nicht rebellisch… es ist einfach nur pure Egozentrik, die mangelnde Bereitschaft, sich für mehr als nur die Effekte auf das eigene direkte Lebensumfeld zu interessieren.“ Meine Beobachtungen sind nahezu vollständig kongruent. Zum einen muss man in bestimmten Bereichen, die „nur“ bestimmte Spezialisten (drastisch: funktionierende Humanwerkzeuge) suchen, bereits nachweisen, dass ein Studium tatsächlich dazu befähigt, Arbeitstechniken anzuwenden, sich in Neues einzuarbeiten und für Abseitiges offen und bereit zu sein. Zum andern aber, das halte ich für problematischer, bezeugt Kirchherrs Kritik das Problem heutiger Politik: man mag vielleicht wissen, wie ein Förderantrag so ausgefüllt wird, dass er bewilligt werden muss; wie politische Rituale vonstatten gehen und deren Potentiale für sich genutzt werden können; zugespitzt: dass man weiß, wie man an die Macht kommt. Aber was man dann damit anstellt, wie Anträge und Rituale und Macht genutzt werden, um das Gemeinwesen zu verbessern, voranzubringen…, kurz wie Politik inhaltlich gestaltet wird, davon hat niemand mehr Ahnung und will auch niemand mehr welche haben.
Bei solcherart Absolventen ist für die Berufspraxis, die politische zumal, Schlimmes zu befürchten. „Es ist der verquere Anwendungs-Fanatismus, der nicht versteht, dass ohne solide theoretische Grundlage Praxis-Fanatiker letztendlich mehr schaden als nützen, weil ihr Aktionismus eben wenig durchdacht ist – sie haben nie gelernt, mal einen Schritt zurück zu machen und sich zu überlegen, ob man wirklich versteht, was man da gerade tut“, so ein wütender Kommentar. Ein anderer insistiert ebenfalls auf die Aktionismus-Vokabel: „Wie oft wurde denn in den letzten Jahren querbeet durch alle Medien und Fachbeiträge kritisiert, dass es zu viel ‚Aktionismus‘ in der Politik gibt? Dass die ‚Macher‘ sich zu selten hinsetzen und sich mal eine Stunde Zeit nehmen, ein Problem grundlegend zu hinterfragen, um aus einer neuen Perspektive vielleicht auf einen ungewöhnlichen Lösungsweg abseits der Lehrbuchbackrezepte zu kommen?“ Und ein dritter schlussfolgert fast zynisch: „Die Verhältnisse werden von ihnen derart hypostasiert und ontologisiert, dass nur noch bleibt, sich innerhalb dieser Verhältnisse zurechtzufinden und erfolgreich zu sein.“
Vor allem der von Florin positiv und von Kirchherr negativ konnotierte Adorno hat es den Kommentatoren angetan: „Später ist doch, wenn der Herr es in verantwortliche Positionen schaffen sollte, noch genug Zeitdruck, jetzt wäre die Zeit zum Reflektieren, zum Diskutieren und – ja, für Theorie, denn ohne Theorie keine Kritik, ohne Kritik keine vernunftgeleitete Praxis, das könnte man bei Adorno lernen. Das dumpfe ‚hab ich kein Bock‘ drauf, das dieser Artikel rhetorisch kaum verbrämt, ist eine universitäre Katastrophe…“ empört sich einer, ein anderer bittet inständig „davon abzulassen, in Ihren Kommentaren hier auf Zeit-Online und auch anderswo noch einmal den Namen Adornos in den Mund zu nehmen. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass die Erde auf seinem Grab jetzt schon ganz aufgewühlt ist, weil dieser kluge Mann ob ihrer peinlichen Selbstentlarvung höchstwahrscheinlich bereits rotiert!!!“
Und genau da sind wir exakt beim Verhältnis von Studieren, ja Denken, und (Berufs)Leben angekommen. Dass ein Studium keine Berufsausbildung, sondern eine Lebenseinstellung ist, ist zwar abgedroschen, aber ebenso richtig wie die Tatsache, dass man nicht Neues aus dem Nichts erschaffen kann, sondern Grundlagen braucht: wer ein Problem nicht versteht, kann es nicht lösen. Kirchherr offenbar schon, weswegen er hier am hitzigsten angegriffen wird: „Alles Sperrige, alles, was zum Denken zwingt, scheint ärgerlich, überflüssig, Zeitverschwendung. Was für eine Verarmung des akademischen Milieus!“ empört sich einer, ein anderer staunt „Seit wann ist Nachdenken ‚Mist‘? Nachdenken, Infrage stellen, Selbstreflexion – all das sind ebenso Grundmotoren von Veränderung und aller Ehren wert.“ Und ein dritter bringt‘s sicher auf den Punkt: „Ich möchte mir nicht ausmalen in welchem Zustand sich unsere Welt befände, wenn sich Marx und Weber mehr für das Ausfüllen von Formularen und die Gründe für Schwimmbadschliessungen interessiert hätten.“ Das scheint im Übrigen eine Universalerfahrung zu sein, denn schon Wilhelm von Humboldt erklärte: „Bildung ist kein Sein, sondern ein Trieb, und zwar nicht im Sinne eines Strebens nach einem vorgegebenen Ziel, sondern im Sinne einer Sehnsucht nach einem unbekannten Ziel.“ Insofern muss Kirchherr trotz seines Abschlusses als ungebildet gelten.
Martenstein passt in genau diesen Diskurs, aber aus anderer Perspektive: ihm scheint bei Germanistik-Studenten jedes Grundlagenwissen verschwunden. Er zitiert und kommentiert folgenden Satz einer Seminararbeit des Jahres 2012: „‘Ich glaube das viele menschen gahr nicht Wissen wie schlimm es, um Die Germanistik, Steht und das bei uns Germaitn Vieles verbessert werden, könnte??‘ Am Schlimmsten steht es um die Kommas, um Satzzeichen sowie Groß- und Kleinschreibung. Der Fortbestand der freilebenden sibirischen Tiger ist weniger bedroht als der Fortbestand des korrekt gesetzten deutschen Kommas.“ Entsprechend seine Conclusio:
„Was aber richtig lustig werden wird, hoffentlich erlebe ich das noch: Wenn die heute ausgebildeten Germanisten als Deutschlehrer und Germanistikprofessoren an den Start gehen, Hauptseminar ‚der aufstieg, der Piratenpartei Und die literatur‘. Aber vielleicht sind ja die Unis bis dahin abgeschafft, mit der gleichen Begründung wie die Hauptschulen, der Abschluss bringt bei der Jobsuche irgendwie nichts.“
Was für ein Szenario. Ich möchte es gern steigern. Man stelle sich vor: Florian Kirchherr als Bildungsminister, der ein Fach „Fragebogenkunde“ einführt. Oder noch besser als Professor für Politikwissenschaft, der in seinen Vorlesungen das Ausfüllen von Fragebögen erklärt… Zu weit hergeholt? Ein Kommentator ätzt: „Es ist nicht schlimm, dass man nichts weiß, aber nichts wissen zu wollen, das schon. Ein Banause und auch noch stolz drauf. Er wird’s vermutlich weit bringen.“
Dem ist nichts hinzuzufügen.