ASA-Editorial 2-2017
20. Januar 2017 von Thomas Hartung
Liebe Mitglieder, Förderer und Freunde der AfD Sachsen,
liebe Leser;
wir müssen mal wieder über die deutsche Sprache nachdenken. „Das ist wirklich Pack und Mob, und was man da machen muss, man muss sie einsperren,” erklärte das inzwischen magenverkleinerte SPD-Dickerchen Siegmar Gabriel am 24.08.2015 in Heidenau. In einer YouGov-Umfrage hatten vor wenigen Tagen 72 % der befragten Einzusperrenden aber das Wort „Pack“ als nicht akzeptabel im öffentlichen Diskurs angesehen. Da angemessener Ausdruck ebenso wie Stilistik normalerweise Bestandteil des Deutsch-Unterrichts ist und Gabriel da offensichtlich gefehlt hat, forderte ich ihn auf, Nachhilfe zu nehmen und das Versäumte nachzuholen. Das betrifft übrigens auch Joschka Fischer, dessen „Arschloch“ sogar 80 % inakzeptabel fanden. Aber als Gastprofessor an der amerikanischen Eliteuniversität Princeton bringt er ja inzwischen selbst Studenten die Fein- und Grobheiten von Politik nahe. Weder von Gabriel noch Fischer ist übrigens eine Reaktion überliefert.
Letzte Woche nun wurde „Volksverräter“ zum Unwort des Jahres 2016 gekürt – nach „Lügenpresse“ 2014 und „Gutmensch“ 2015. „Jetzt ist das Sortiment jener Beschimpfungen endlich komplett, mit denen radikale Sorgenbürger ihre Hauptfeinde (Medien, grundsätzliche Bejaher einer Willkommenskultur, Politiker) am liebsten titulieren“, meinte die „Sächsische Zeitung“ texten zu müssen. Das Unwort „Volksverräter“ sei „als Vorwurf gegenüber Politikern und Politikerinnen in einer Weise undifferenziert und diffamierend, dass ein solcher Sprachgebrauch das ernsthafte Gespräch und damit die für Demokratie notwendigen Diskussionen in der Gesellschaft abwürgt“, so Nina Janich, Sprecherin der Darmstädter Unwort-Jury.
Prompt rief Fraktionssprecher Andreas Harlaß einen Anti-Wettbewerb ins Leben und erhielt Vorschläge wie Einzelfall, Fake-News, Bereicherung, Willkommenskultur, Schutzsuchende, Qualitätsjournalismus, Modernisierungsverlierer… Gemeinsam entschied die morgendliche Presselage von Landes- und Fraktionsspitze dann auf „Volksverräterin“. Denn die ungegenderte Form „unterstellt, dass Frauen nicht in der Lage sind, drastisch in das politische Geschehen einzugreifen und Volksverrat zu begehen“, erläuterte Andrea Kersten (MdL), die erst wenige Wochen zuvor den Gesetzentwurf „Aufnahme der deutschen Sprache als Kulturgut in die Sächsische Verfassung“ eingebracht hatte.
„Wenn die Parteien dem Volk vor der Wahl irgendetwas versprechen, was sie hinterher nicht halten, so ist das für mich Volksverrat“, erklärte in Stuttgart Stefan Räpple (AfD-MdL). Darüber kann man ebenso lange nachdenken wie darüber, dass die „Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion“ (Ditib) nicht nur in ihren Moscheen vor den Feiertagen aggressive Stimmungsmache gegen christliche Kultur betrieben hatte. In sozialen Netzwerken wurde mit dem Slogan „Nein zu Silvester- und Weihnachtsfeiern“ mit einem muslimischen Mann geworben, der einen Weihnachtsmann mit der Faust schlägt, und dazu der Kampfbegriff „Ungläubige“ („Kuffar“) verwendet: Vokabular, das auch der IS benutzt.
Aber dass „Ungläubige“ mal Unwort des Jahres wird, erleben wir sicher nicht, meint
Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Dr. Thomas Hartung
Stellv. Landesvorsitzender