ASA-Editorial 17-2017
19. Mai 2017 von Thomas Hartung
Liebe Mitglieder, Förderer und Freunde der AfD Sachsen, liebe Leser;
wir müssen mal wieder über die deutsche Sprache nachdenken. Der Grund: nach der Anhörung von Sachverständigen, darunter Prof. Schachtschneider, hat der Verfassungs- und Rechtsausschuss den AfD-Gesetzentwurf zum Schutz der deutschen Sprache abgelehnt – mit teilweise hanebüchenen Begründungen. Am schrägsten – ein Vertreter der Linken: „Deutsch liege auf dem 10. Platz der meistbesprochenen Sprachen mit über 100 Mio. Muttersprachlern. 180 Mio. Menschen sprechen weltweit die deutsche Sprache. Ein Bedrohungsszenario für die deutsche Sprache sei nicht zu erkennen.“ Mehr Dummheit war selten.
So können nach dem Wegfall von Island, Israel und der Türkei nur noch Unternehmen aus 37 Staaten mit deutschen Unternehmen auf Deutsch korrespondieren. Andererseits wird Englisch nicht selten zur einzigen Sprache des gesamten Unternehmens erklärt. Daimler hatte nicht zuletzt durch die Kooperation mit dem amerikanischen Automobilhersteller Chrysler Englisch als Konzernsprache eingeführt. Viele Unternehmen anglisieren sogar ihre Firmennamen, bspw. BMW Group oder Deutsche Post World Net.
Siemens nennt seine Abteilungen nur noch Power Generation, Automation Technologies oder Lighting. Aber: benachteiligt sind damit automatisch alle, für die dies nicht die Muttersprache ist. Denn: wer die Muttersprache verwenden kann, muss geringere Kommunikationskosten aufwenden als Handelspartner, für die die Wirtschaftssprache eine Fremdsprache ist (Ausbildungskosten für den Erwerb der Fremdsprache, laufende Sprachtrainingskosten, laufende Kosten für Übersetzer, Dolmetscher oder die Einstellung von Mitarbeitern mit fremdsprachlicher Kompetenz, Kosten durch den verzögerten Transfer wirtschaftsrelevanter Informationen).
Schon diese ökonomischen Gründe hätten den gesetzlichen Schutz der deutschen Sprache gerechtfertigt. Andere Gründe liefert ein Beschluss des niedersächsischen Landtags: die Förderung der Mehrsprachigkeit so weiterzuentwickeln, dass die Herkunftssprache in allen Schulformen auch in der Mittel- und Oberstufe als Fach Zeugnisrelevanz erhält. Als „integrationshemmendes Signal, das mindestens zu parallelen Schulhofsprachen führt“, kritisierte ich das und benannte weitere Probleme: „Zum einen der Lehrkräftemangel, der zur Einstellung von Quereinsteiger ohne pädagogische Ausbildung führt. Zum zweiten die zunehmende Unübersichtlichkeit der Lehrpläne durch eine Erweiterung des Fremdsprachenangebots durch bspw. Farsi oder Polnisch bis hin zur Abiturreife. Das alles führt nicht zu einem besseren Bildungsniveau, sondern zu schlechteren Deutschkenntnissen.“ Die bewiesen übrigens mit Hannelore Kraft und Ursula von der Leyen zwei durchaus namhafte Politikerinnen. Die eine schaltete Wahlwerbeanzeigen, die andere legte einen Kranz nieder – jeweils mit bemerkenswerten Rechtschreibfehlern.
Vergangene Woche dann ein Hoffnungsschimmer: die Dresdner Linguistik Evelyn Koch erklärte, dass die 20- bis 30jährigen Sachsen sich wieder mehr ihren Dialekten zuwenden. „Sie zeigen, dass ihnen ihre Heimat wichtiger ist als alle künstlichen Bestrebungen nach einem europäischen Einheitsstaat, und erteilen eine Absage an alle Brüsseler Entnationalisierungsbestrebungen“, freute ich mich. Aber alles Gute ist nie beisammen: fast parallel gab es wieder Versuche aus dem Gender-Lager, unsere natürlich gewachsene Sprache durch künstliche Neuschöpfungen zu verunstalten, um die Zweigeschlechtlichkeit zu überwinden – ein weiterer Schritt hin zum geschlechts-, wurzel- und herkunftslosen Einheitsmenschen. So hat die als Frau geborene Berliner Linguistin Lann Hornscheidt im Sinne von „Exit Gender“ das Personalpronomen „ecs“ – es eingeführt. Solche Einzelmeinungen dürfen nicht als gesellschaftlicher Wunsch durchgehen, bekräftigt
Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Dr. Thomas Hartung
Stellv. Landesvorsitzender